Umdenken beim Verbrenner: Neue Details in Medienbericht aufgedeckt

EU erwägt mögliche Aufhebung des Verbrenner-Aus: Hintergründe und offene Fragen

Gemäß einem aktuellen Bericht könnte die EU das geplante Aus für Verbrennungsmotoren möglicherweise aufheben – und das aus einem einfachen Grund: Es wird zunehmend in Frage gestellt, ob der scheinbar emissionsfreie Status von Elektroautos, die offiziell mit null Gramm CO2 ausstoßen, weiterhin anerkannt werden soll. Diese Entwicklung wirft jedoch zahlreiche Fragen auf.

Ursprünglich war beschlossen worden, dass ab dem Jahr 2035 in der EU keine neuen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren mehr zugelassen werden dürfen, unabhängig davon, ob sie mit Benzin, Diesel, Gas oder Hybridantrieb betrieben werden. Erlaubt sein sollen dann nur noch Elektroautos, die entweder mit Batterien oder mit Wasserstoff betrieben werden. Obwohl die Entscheidung dafür gefällt wurde, fiel sie relativ knapp aus und bleibt unter Experten stark umstritten. Die EU hatte jedoch betont, dass im Jahr 2026 eine Zwischenbilanz gezogen werden sollte, um zu prüfen, welchen tatsächlichen Beitrag Elektroautos bis dahin zur Reduzierung von Emissionen im Verkehrssektor geleistet haben.

Steht das Verbrenner-Aus auf der Kippe? Enthüllung einer brisanten Tabelle

Die österreichische Kronen-Zeitung berichtet, dass nach einer bedeutenden Abstimmung in Brüssel das Ende für Verbrennungsmotoren unmittelbar bevorstehen könnte. Der Grund hierfür liegt darin, dass anstelle der bisherigen automatischen Zuweisung einer CO2-Bilanz von null Gramm für Elektroautos, was von Wissenschaftlern stets kritisiert wurde und die tatsächliche Emissionsbilanz der E-Mobilität komplett ausblendet, nun eine realistische Bilanzierung erfolgen soll. Dadurch würde die E-Mobilität nicht mehr automatisch als die umweltfreundlichste Antriebsart gelten. Ein Referenzdatenblatt, das der Kronen-Zeitung vorliegt, legt fest, wie der CO2-Gehalt der zum Aufladen benötigten Elektrizität berechnet wird, unter Berücksichtigung der Verluste bei der Übertragung und Umwandlung. Somit wären die Treibhausgasemissionen für Elektroautos offiziell nicht mehr null, sondern vom Strommix abhängig.

Die Benachteiligung des Verbrennungsmotors

Selbst Hersteller alternativer Kraftstoffe bleiben bezüglich der neuen Entwicklungen in Brüssel skeptisch. Andreas Bauditz vom Verein eFuelsNow äußerte gegenüber FOCUS online seine Bedenken: „Die bisherige bevorzugte Bewertung eines Elektroautos, die lediglich den Betrieb mit null Gramm CO2/km betrachtet und nicht die anteiligen CO2-Emissionen bei der Stromherstellung berücksichtigt, ist bilanzieller Betrug und dient nicht dem Klimaschutz. Zusätzlich wird bei der heutigen ‚Tank to Wheel‘-Betrachtung der Verbrenner zu schlecht dargestellt. Schon heute sind durch den regenerativen Anteil im Kraftstoff knapp 10% der lokalen Emissionen für die Erderwärmung nicht relevant“, so Bauditz.

Die Umweltbilanz verschiedener Antriebsarten, insbesondere in Bezug auf die CO2-Emissionen, wurde kürzlich durch eine unabhängige Studie des VDI verdeutlicht:

Erst ab einer Laufleistung von 90.000 Kilometern sind E-Autos der Kompaktklasse klimafreundlicher als Verbrenner unterwegs. Wird ausschließlich Ökostrom verwendet, sinkt diese Schwelle auf 65.000 km. Im Langzeittest zeigten sich zwei Antriebsarten besonders umweltfreundlich: das reine Elektroauto (24,2 Tonnen CO2 im Lebenszyklus bis 200.000 km) und der Plug-In-Hybrid (24,8 Tonnen). Bei letzterem hängt das Potenzial der Emissionseinsparung stark davon ab, wie hoch der elektrische Fahranteil des Hybridfahrzeugs in der Realität ist. An dritter Stelle steht der Diesel (33 Tonnen CO2) und an vierter Stelle der Benziner (37 Tonnen CO2). Die Berechnungen berücksichtigen jeweils fossile Kraftstoffe und die gesetzlich vorgeschriebene Beimischung. Alternativer Kraftstoffe wie HVO-Diesel oder reine E-Fuels wurden in der Studie des VDI nicht berücksichtigt.

Eine Person balanciert Münzen auf einer Wippe