Das Bewerbungsfoto selbst machen? Ist das nicht ein Bewerbungskiller? In den meisten Fällen, ja. Die einzige Ausnahme ist, wenn es wegen eines Termins oder einer anderen Notsituation schnell gehen muss! Hier sind einige einfache Tipps.

Bewerbungsfotos – Ja oder nein?

Bewerbungsfotos – Ja oder nein?

Laut Allgemeinem Gleichbehandlungsgesetz (AGG) ist ein Bewerbungsfoto bei heutigen Bewerbungen nicht mehr verpflichtend. Dennoch wünschen sich zwei von drei Personalverantwortlichen ein Foto im Lebenslauf. Das kann den entscheidenden Unterschied ausmachen.

Junger Man in Fotopose

Das verrät ein Bewerbungsbild Personalern

✔ Offenheit
Sind Sie ein offener und freundlicher Mensch? Lächeln Sie auf dem Foto?

✔ Selbstbild
Wie sehen Sie sich selbst? Warum hat dieses Foto den Weg in Ihr Portfolio gefunden?

✔ Selbstwert
Wie hoch ist Ihre Bereitschaft, in die Zukunft Ihrer beruflichen Laufbahn zu investieren?

✔ Vorbereitung
Sind Sie gepflegt und angemessen gekleidet?

✔ Ästhetik
Haben Sie Geschmack? Das Bewerbungsbild ist auch eine Arbeitsprobe!

Wenn Sie also vor der Entscheidung stehen, ob Sie Ihr Bewerbungsfoto selbst machen sollen oder nicht: Bitte verwenden Sie nur Selbstporträts, die professionellen Standards entsprechen und zu allen anderen Unterlagen passen.

Junger Man in Fotopose

Tipps und Regeln

Hochauflösende Mobiltelefone, kostenlose Bearbeitungstools und Filter, machen es heutzutage dem Einzelnen leicht sein eigenes Bewerbungsfoto zu machen. Professionelle Tipps werden von diesen Fachleuten auch genutzt, um ein ansprechendes Bild von sich auf LinkedIn oder anderen Social-Media-Seiten zu erstellen, wo potenzielle Arbeitgeber sie finden können!

Spiegereflex Kamera

Kamera

Eine hochauflösende Digitalkamera oder ein hochwertiges Smartphone sind die Grundvoraussetzungen. Am besten benutzen Sie eine Spiegelreflexkamera mit mindestens 12 Megapixeln, die Sie sich vielleicht von Ihren Freunden ausleihen können, falls Sie selbst keine besitzen. Wenn sie sich selbst fotografieren, sollten Sie für Porträts auf eine Kamera mit einer Brennweite zwischen 85 und 135 mm zurückgreifen, denn so sehen Sie auf Fotos natürlicher aus. Sie bietet auch eine gewisse Tiefenschärfe, so dass der Hintergrund unscharf wird. Achten Sie aber bei dieser Funktion darauf, dass Ihr Gesicht im Fokus bleibt!

Weisse Fläche – Neutrale Farbe

Hintergrund

Der Hintergrund sollte neutral, hell und einfarbig sein. Er darf nicht von Ihrer Kleidung ablenken oder dunkel sein (es sei denn, Sie entscheiden sich für ein Schwarz-Weiß-Foto). Vermeiden Sie Fotos draußen zu machen – Arbeitgeber wollen generell keine Fotos mit Bäumen oder Leuten im Hintergrund, so interessant oder attraktiv diese auch sein mögen! Stellen Sie sich am Besten in einem hellen Raum mindestens 30 Zentimeter von einer Wand weg, bevor Sie anfangen, wenn möglich auch einen Meter, denn dann gibt es keinen störenden Schatten auf dem, was die Arbeitgeber sehen wollen: Sie!

Weisse Fläche – Neutrale Farbe
Optimales Studiolicht

✔ Licht

Wenn Sie Ihre Wohnung als Fotostudio nutzen, sollten Sie sich immer bewusst sein, dass dies schwierig sein kann. Zu dunkles Licht oder Licht, das von einer ungünstigen Stelle kommt, wirkt sich auf das Ergebnis Ihrer Bilder aus. Um dieses Problem zu lösen, sollten Sie versuchen, das reflektierende Licht von hellen Wänden zu nutzen, damit es natürlicher aussieht – verwenden Sie jedoch niemals direktes Sonnenlicht! Außerdem wäre es hilfreich, wenn Sie mindestens drei Lampen verwenden: eine sollte von vorne und ein bis zwei von der Seite auf Sie gerichtet sein; eine Beleuchtung von leicht unten und eine Hintergrundbeleuchtung wären für ein optimales Bild ideal. Achten Sie auf jeden Fall darauf, Schatten unter den Augen zu vermeiden.

Stativ und Rundbeleutung für optimale Fotos

✔ Stativ

Selfies sind eine große Sache in den sozialen Medien. Wenn Sie also ein professionelles Foto für Ihre Bewerbung machen wollen, dann ist es natürlich einfacher ein Stativ und etwas Geduld zu haben! Wenn möglich, können Sie diesbezüglich einen Freund fragen, der die Kamera einstellen und Sie fotografieren kann – aber mit einem Stativ und etwas Koordination können Sie auch im Alleingang zufriedenstellende Ergebnisse erzielen.

Stativ und Rundbeleutung für optimale Fotos
Mann der sich im Anzug den Kragenknopf seines weissen Hemd zuknüpft.

Kleidung

Die Art und Weise, wie Sie sich kleiden, kann über Ihre Chancen bei einem Vorstellungsgespräch entscheiden. Wählen Sie also angemessene und gepflegte Kleidung. Sie brauchen keine Krawatte zu tragen – es ist in Ordnung, wenn das Outfit leger ist, solange es professionell aussieht! Koordinieren Sie aber nicht mehr als zwei Farben in Ihrem Outfit. Tiefe Ausschnitte sind außerdem ein absolutes NoGo. Um glänzende Haut auf dem Bewerbungsfoto zu vermeiden, kann es sich auch als nützlich erweisen, sich vorher zu schminken oder das Gesicht mit einem weichen Papiertuch abzutupfen.

Körpersprache

Körpersprache

Kennen Sie die Redewendung „zwischen zwei Stühlen sitzen“? Nun, das stimmt, wenn Sie versuchen, die perfekte Balance zwischen steif und lässig zu finden. Hier ein paar Tipps, wie man beim Fotoshooting genau stehen sollte: Lächeln, die Schultern gerade halten, Arme locker vor sich positionieren, aber überkreuzen oder nicht herunterhängen lassen oder; den Körper leicht gedreht zur Kamera positionieren ohne die Knie zu sehr zu beugen und das Objektiv in Frontalansicht auf das Gesicht richten. Die Augen schauen direkt in die Linse – und vergessen Sie nicht Tipp Nr. 1. ☺

Körpersprache
Frau die sich ihre Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden hat

Haare

Die Frisur sollte ordentlich sein (das gilt auch für den Bart!). Ein neutraler Pferdeschwanz hat sich in solchen Situationen bewährt – er ist professionell, ohne langweilig zu wirken. Machen Sie sich aber nicht zu schick.

Studio mit einer optimale Kamerapositionierung

Kameraposition

Das Kameraobjektiv muss sich immer auf Augenhöhe befinden. Wenn Sie sich von oben fotografieren, wirken Sie nämlich auf den Fotos kleiner, und klein wollen Sie sicher nicht vor einem Arbeitgeber wirken. Vermeiden Sie auch Bewerbungsfotos aus einer niedrigeren Position, denn so wirken Sie schnell arrogant, und das will ein Arbeitgeber noch weniger sehen! Tipp! Machen Sie immer mehrere Bewerbungsfotos mit unterschiedlichen Posen, Gesichtsausdrücken und Blickwinkeln. Idealerweise handelt es sich um einen sogenannten Headshot (Und keine Angst, wir sprechen hier nicht von der tödlichen Sorte); Mit diesem Begriff ist nur gemeint, dass sich die Augen genau im oberen Drittel (goldener Schnitt) befinden und die Hände auch nicht zu sehen sein sollten, denn diese gehören auf kein Bewerbungsfoto – und auch vom Oberkörper soll nur wenig gezeigt werden!

Studio mit einer optimale Kamerapositionierung
Mann mit einer Bewerberin im Interview per Video-Call

Format

Um eine maximale Druckqualität zu erreichen, sollten Sie das Bild immer in einer Auflösung von 300 dpi aufnehmen. Tipp: Um die Dateigröße bei der Online-Bewerbung klein zu halten, sollten Sie selbst aufgenommene Bilder allerdings vorher verkleinern! Das gilt nicht nur für Ihre Bewerbungsfotos, sondern auch für alle anderen Dokumente, die Sie mit einreichen – wie Kopien oder Lebensläufe! Das Standardformat für Bewerbungsfotos ist immer noch das Hochformat. Meistens im Seitenverhältnis 2:3, was bedeutet, dass Ihr Foto 4x6cm oder 6x9cm (Breite x Höhe) groß sein wird.

Mann, der am Tisch sitzt und am Laptob arbeitet.

Bearbeitung

Heutzutage machen viele Ihr Bewerbungsfoto nach dem Fotoshooting mit digitaler Nachbearbeitung und Bildbearbeitungsprogrammen wie Photoshop noch atemberaubender! Sie können das auch – Sie brauchen nur ein wenig Know-how, um Farbkorrekturen vorzunehmen, glänzende Haut oder Hautunreinheiten nachträglich auf dem Foto zu entfernen. Eine Möglichkeit, die sich für diejenigen lohnt, die nicht gerne Make-up benutzen. Dies können Sie mit Hilfe einer Reihe von Bildbearbeitungsprogrammen oder Apps, von denen einige kostenlos sind. Sie können damit auch das Bewerbungsfoto zuschneiden, so dass es perfekt in den Layout Ihres Lebenslaufs passt! Einige beliebte Optionen für diese Art von Arbeit sind z.B. GIMP, Picasa, Magix Foto Designer , Phtotscape oderr Paint.net . Auch für Mobiltelefone gibt es heute zahlreiche hervorragende Apps – probieren Sie beispielsweise Snapseed, Enlight, Photoshop Express oder Flitera aus.

Mann, der am Tisch sitzt und am Laptob arbeitet.