Nicht unüberlegt handeln!

Wenn sich im Job Unzufriedenheit breit macht, wächst der Wunsch nach einer beruflichen Veränderung. Aber wenn der tägliche Gang zur Arbeit immer mehr Kraft kostet, fällt es oft schwer, sich nach Feierabend noch hinzusetzen und Bewerbungen zu schreiben.

Da ist die Versuchung groß, einfach zu kündigen, ohne eine neue Stelle in Aussicht zu haben.
Wir verraten, wann dies die beste Entscheidung ist, was Sie beachten sollten und was die Konsequenzen sind.

Was spricht für eine sofortige Kündigung?

Wichtig ist, dass Sie die Gründe für und gegen eine sofortige Kündigung gründlich abwägen
und sich Zeit für die Entscheidung nehmen. Immerhin ist es immer ein Risiko, sich plötzlich
ohne Einkommen wieder zu finden.
Trotzdem gilt: Ihre Gesundheit hat Vorrang!
Wenn Ihnen der aktuelle Job täglich die Tränen
in die Augen treibt, Bauchschmerzen verursacht oder sie extrem unter Mobbing, fehlender
Wertschätzung oder dauerhaften unbezahlten Überstunden leiden, dann fällt es schwer,
nebenbei noch Bewerbungen zu schreiben und abzuwarten, wann die Zusage für einen
neuen Job kommt. In diesem Fall ist es möglicherweise besser, direkt die Kündigung
einzureichen – gerade dann, wenn Sie vielleicht schon mehrfach das Gespräch mit Ihrem/r
Vorgesetzten gesucht haben und die Situation sich nicht verbessert. So können Sie nach
einer kurzen Erholungspause beruflich neu durchstarten.

Was sind die Konsequenzen?

Bewusst sein sollte Ihnen, dass sie nicht wissen, wie lange es dauert, einen neuen Job zu
finden. Sie riskieren, mehrere Monate ohne Einkommen auskommen zu müssen und sollten
deshalb durchkalkulieren, ob Sie in der Lage sind, diese Zeit gegebenenfalls finanziell
überbrücken zu können. Denn was viele nicht wissen: wenn Sie von selbst kündigen,
erhalten Sie eine dreimonatige Sperre bei der Auszahlung des Arbeitslosengeldes (ALG I).
Diese Sperre entfällt allerdings, wenn Sie ihr alter Job Sie so sehr belastet, dass Sie deshalb in
ärztlicher Behandlung sind und der Arzt Ihnen bescheinigen kann, dass die Ausübung des
aktuellen Jobs Sie krank macht.
Neben den finanziellen Konsequenzen sollten Sie auch bedenken, dass Sie die Entscheidung
Ihrem/r Partner/in, Familie und Freunden mitteilen müssen und Sie damit rechnen müssen,
hier auf Kritik zu stoßen.

Bedenken Sie außerdem, dass durch die Kündigung eine vielleicht mehrmonatige Lücke in
Ihrem Lebenslauf entstehen kann, die Sie in künftigen Bewerbungsgesprächen erklären
müssen.

Eine Person balanciert Münzen auf einer Wippe

Wie geht es nach der Kündigung weiter?

Nehmen Sie sich eine kurze Auszeit zum Erholen und starten Sie dann so bald wie möglich
wieder durch. Lassen Sie keine Zweifel aufkommen, ob Ihre Entscheidung richtig und
notwendig war, sondern stehen Sie dazu. Verfallen Sie nicht in Panik auf Grund des
kurzzeitig fehlenden Einkommens, sondern bleiben Sie positiv und rufen Sie sich Ihre Stärken
ins Bewusstsein. Wenn Sie dies auch ausstrahlen, sind das die besten Voraussetzungen, um
das Thema Jobsuche erfolgreich anzugehen.
Wichtig: Überlegen Sie sich bereits vor den ersten Vorstellungsgesprächen die passenden
Worte, um die Gründe für die Lücke im Lebenslauf überzeugend darzulegen. Und
überzeugen Sie mit einer selbstbewussten Ausstrahlung – und dem Argument, dass Sie nicht
an lange Kündigungsfristen gebunden sind und Ihrem neuen Arbeitgeber somit direkt zur
Verfügung stehen!