Umziehen für den Job

Umziehen für den Job – ja oder nein?

Es sind verschiedene berufliche sowie private Faktoren, die zusammenspielen und dazu beitragen, ob aus einem berufsbedingten Umzug im Einzelfall Erfolg oder Misserfolg wird.

Wenn von dem überdurchschnittlichen Gehalt in der teuren Großstadt gar nicht so viel übrig bleibt oder die Familie an der Entscheidung zerbricht, dann ist die Freude über den Traumjob oft nur von kurzer Dauer.

Die Entscheidung sollte also sorgfältig überlegt werden – und es gibt einige Fragen, die man sich im Vorfeld stellen sollte: Wann lohnt es sich finanziell? Wie kommt die Familie damit zurecht? Und ist ein berufsbedingter Umzug in Zeiten von Homeoffice überhaupt noch zeitgemäß?

Geld macht Geldanlagekonzept - Geld Münzen unter der Lupe

Lohnt es sich finanziell?

Häufigste Ursache für einen berufsbedingten Ortswechsel ist finanzielle Unzufriedenheit. Winken in anderen Regionen Deutschlands deutlich höhere Gehälter, so ist die Verlockung groß, seine Koffer zu packen. Dabei sollte jedoch immer bedacht werden, dass in Regionen mit überdurchschnittlichen Gehältern auch die Lebenshaltungskosten meistens entsprechend höher ausfallen. Gerade die Mietkosten können in Großstadtregionen einen deutlich höheren Anteil des Einkommens verschlingen. Auch die Freizeitgestaltung wie zum Beispiel Sport- und Kulturereignisse oder ein Restaurantbesuch kommen in Ballungsräumen oft teurer.

Und auch der Umzug an sich bedeutet zunächst einmal eine finanzielle Belastung. Neben den Kosten für Umzugsunternehmen fallen oft auch kurzzeitig doppelte Mieten sowie die Kosten für eventuelle Übernachtungen während der Wohnungssuche an.

Tipp: Einige Punkte können in der Steuererklärung als Werbungskosten angegeben werden. Und ein Teil der Kosten wird manchmal auch vom neuen Arbeitgeber übernommen.

Geld macht Geldanlagekonzept - Geld Münzen unter der Lupe
Hand, die Holzblockstapelung als Stufentreppe anordnet. Leiterkarrierepfadkonzept für den Erfolgsprozess des Geschäftswachstums

Auswirkungen auf die Karriere

Wer bei der Jobsuche nicht an einen bestimmten Ort gebunden ist, sondern überregional die Augen offen hält, verbessert damit automatisch seine Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt.

Und oft wird auch argumentiert, dass im Lebenslauf ein taktisch sinnvoller Wechsel des Wohnorts durchaus Pluspunkte bringen kann. Tatsächlich wird von den Arbeitnehmer/innen oft Flexibilität erwartet – dies kann durch Umzugsbereitschaft zum Ausdruck gebracht werden. Und wenn der Traumjob in einer anderen Stadt die eigene Karriere deutlich voranbringt, muss diese Chance natürlich genutzt werden. Aber: zu oft verwendet, kann dieser Schritt auch schnell auf Sprunghaftigkeit und Unzuverlässigkeit schließen lassen.

Schild, Privat

Auswirkungen auf das Privatleben

Jeder berufsbedingte Umzug hat natürlich auch Auswirkungen auf das Privatleben. Deshalb sollte man nicht nur an sich selbst denken, sondern auch im Vorfeld überlegen, was die Entscheidung für nahestehende Menschen bedeutet.

Damit man im neuen Job 100 Prozent geben kann, sollte die Familie hinter der Entscheidung stehen. Ergeben sich familiäre Probleme, weil der/die (Ehe-)Partner/in und die Kinder aus ihrem sozialen Umfeld gerissen werden und unzufrieden sind, so wird die Freude über den neuen Job und den damit verbundenen Karrieresprung nicht von langer Dauer sein. Hilfreich kann es sein, mit den anderen Familienmitgliedern zunächst ein paar Tage an dem möglichen neuen Wohnort zu verbringen und sich alles genau anzusehen. Möglicherweise finden sie Gefallen am neuen Ort und lassen sich überzeugen.

Einfacher ist es, wenn (noch) keine Familie mit Kindern vorhanden ist – beispielsweise direkt nach dem Studium, wenn meist familiär noch keine Verpflichtungen vorhanden sind. Auch in diesem Fall sollten sich jedoch über einige Fragen Gedanken gemacht werden. Möglicherweise besteht dennoch bereits eine feste Partnerschaft und die Beziehung wird dadurch zur Fernbeziehung – hält sie das aus? Auch über die eigene Persönlichkeit sollte sich Gedanken gemacht werden. In einer neuen Stadt bei Null anfangen, neue Kontakte knüpfen und einen Freundeskreis aufbauen – bin ich da der Typ dazu?

Schild, Privat
Junge Frau, die Papierkram überprüft und zu Hause an einem Laptop in der Küche arbeitet.

In Zeiten von remote work – warum eigentlich noch umziehen?

Gerade in Zeiten von Corona hat sich das Arbeitsleben sehr verändert. Immer wiederkehrende Lockdowns fordern von den Unternehmen Flexibilität in Bezug auf Homeoffice-Regelungen. Arbeitnehmer müssen in vielen Branchen heute nicht mehr zwingend vor Ort sein – sie können von überall arbeiten und mit dem Arbeitgeber per Telefon, E-Mail oder Online-Konferenzen in Kontakt bleiben.

Eine berechtigte Frage, die sich also viele stellen: ist ein Job in einer anderen Region überhaupt zwingend mit einem Umzug verbunden? Die Antwort lautet Nein – erfüllt der mögliche Traumjob prinzipiell die Kriterien für remote work, so lohnt es sich, beim Unternehmen nachzufragen, ob Homeoffice erlaubt ist. Dabei sollte jedoch bedacht werden, dass sich in diesem Fall dann oft auch das Gehalt nicht am Unternehmensstandort, sondern an der Region orientiert, in der der Arbeitnehmer wohnt.

Junge Frau sitzt auf dem Sofa mit Laptop beim Einzug in eine neue Wohnung

Fazit – Umzug ja oder nein?

Die Frage lässt sich pauschal nicht beantworten. Es müssen immer finanzielle Punkte durchgerechnet und das Gespräch mit engen Familienangehörigen gesucht werden, um zu klären, ob die Vor- oder Nachteile eines Ortswechsels im jeweiligen Einzelfall überwiegen. Und auch wenn sich gegen einen Umzug entschieden wird, muss vielleicht in Zeiten von Homeoffice dennoch gar nicht auf den Traumjob verzichtet werden.

Umzugsrechner

Klicken Sie hier um Ihre Umzugskosten kostenfrei berechnen zu lassen.

Junge Frau sitzt auf dem Sofa mit Laptop beim Einzug in eine neue Wohnung
2023-02-14T11:40:13+01:00
Nach oben